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"Blaues Wunder" in Illertissen

TSG Regionalligaturnerinnen stürmen an die Tabellenspitze

Schon im Vorfeld des ersten Aufeinandertreffens der Mannschaften der Regionalliga Süd in der Vöhlinhalle in Illertissen hatte der Balinger Cheftrainer die Vermutung geäußert, vielleicht erlebe er ja ein blaues Wunder, ob im Negativen oder im Positiven. Was er aber zusammen mit seiner Cotrainerin Katja Bisinger dann tatsächlich nach einem fulminanten Wettkampf seiner Regionalligatruppe zur Kenntnis nehmen durfte, toppte alle Erwartungen. Die TSG-Riege ließ am Ende die gesamte Konkurrenz hinter sich und steht nun an der Tabellenspitze der Regionalliga Süd.

In ihrem vierten Jahr in dieser Liga verbuchten die Eyachstädterinnen damit ihre bisher beste Platzierung in der Vereinsgeschichte der Turnabteilung der TSG Balingen. Ausschlaggebend für das Mannschaftsergebnis von 162,950, das die als Favorit gehandelte TS NeckarGym  mit 161,100 und der sehr starke Aufsteiger SpVgg Holzgerlingen mit 157,700 nicht toppen konnten, waren jeweils fünf starke Übungen an allen vier Geräten. Keine andere Riege konnte an diesem Tag mit einer ähnlich geschlossenen Mannschaftsleistung aufwarten.

Gleich an ihrem Auftaktgerät, dem Stufenbarren, setzten die TSG-lerinnen ein erstes Ausrufezeichen. Hatten sie in den abschließenden Trainingseinheiten noch Mühe gehabt, ihre Übungen fehlerfrei durchzustehen, so lief es mithilfe des Wettkampfadrenalins nahezu wie am Schnürchen. Janine Kern verbuchte mit 8,85 den dritthöchsten Wettkampfwert und Carolin Walz platzierte sich mit 8,80 nur hauchdünn dahinter. Sonja Lubitz und Jessica Bader komplettierten mit 8,15 und 8,05 das Geräteergebnis auf 33,850. Antonia Maurer schaffte es zwar nicht in die Wertung, konnte aber erstmals eine Riesenfelge in ihre Übung einbauen.

Das Balinger Geräteergebnis sollte das höchste an diesem Tag bleiben, was aber erst zu Wettkampfende klar wurde, da das von der Deutschen Turnliga neu eingeführte Berechnungssystem nicht wie gewünscht funktionierte und dadurch während des gesamten Wettkampfes keine Zwischenstände bekannt waren. Ein Umstand, der es einerseits den Trainern unmöglich machte, zu taktieren, andererseits aber die Spannung bis zur Siegerehrung auf dem Siedepunkt hielt.

Nicht zur vollsten Zufriedenheit des Balinger Trainerteams lief es am Schwebebalken, der mit 39,200 zwar als drittbestes Team absolviert wurde, aber unisono lautet die Einschätzung der Balinger Kommandogeber: „Das können unsere Mädchen noch deutlich besser!“ Zum Gerätergebnis hatte wiederum Janine Kern mit 10,20, der dritthöchsten Gerätewertung, den Grundstein gelegt und Carolin Walz lag mit 9,90 erneut nur knapp dahinter. Antonia Maurer mit 9,65 und Sonja Lubitz mit 9,45 hielten das Level.

Dass die Balingerinnen am Boden, wie schon in der Vorsaison, eine Bank sind, zeigten sie in Illertissen und dies war auch an den Reaktionen der Zuschauer und letztendlich an den Wertungen des Kampfgerichts abzulesen. Kern (11,00), Lubitz (10,90), Schneider (10,75), Maurer (10,65) und Walz (10,35) sorgten für 43,30 Zähler, das beste Gerätergebnis an diesem Tag. Cheftrainer Rudi Bareth freute sich besonders, dass sich die Mühen der letzten Trainingseinheiten, in denen vor allem korrekte Landungen geochst wurden, belohnt wurden.

Am Sprung wurde mit 46,600 zwar wiederum das drittbeste Ergebnis erzielt, aber im Balinger Lager weiß man, dass dieses Gerät eine der Hauptbaustellen für das Training bis zu den nächsten Wettkämpfen im Herbst sein wird. Florine Wörz zeigte einen fehlerfreien Tsukahara (11,915), ebenfalls Luisa Schneider (11,70) und Carolin Walz (11,60). Janine Kern und Jessica Bader bekamen für ihre Halb-Halbsprünge, trotz niedrigerem Ausgangswert, beachtliche 11,35 und 11,30 zugesprochen.

Da es für das TSG-Team während des Wettkampfes unmöglich gewesen war, die gesamte Konkurrenz im Blickfeld zu behalten, hatten in den Minuten vor der Siegerehrung Spekulationen Hochkonjunktur, an denen sich auch die zahlreich mitgereiste Balinger Anhängerschaft, die sich in der Vöhlinhalle als eindeutig stärkste Fraktion eindrucksvoll in Szene setzte, beteiligte. Der Jubel bei allen Fans und Aktiven war dann verständlicherweise unbeschreiblich als die TSG Balingen als Tabellenführer ausgerufen wurde. Als dann noch Carolin Walz als sechstbeste und Janine Kern als viertbeste Vierkämpferin gekürt wurden, fand ein perfekter Wettkampftag sein Ende.

 

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