Junger U20 gelingt fast die Sensation
Am Samstag (03.02.2024) fand die Bezirksmeisterschaft des Württembergischen Westbezirks in der Alterskategorie U20 statt. Die TSG Balingen sicherte sich im Vorfeld die Austragungsrechte für sowohl die männliche als auch die weibliche Meisterschaft. Statt der räumlich begrenzten Realschulturnhalle suchte das Jugendtrainerteam eine alternative Austragungshalle in der näheren Umgebung, um beide Veranstaltungen am gleichen Ort durchführen zu können. Diverse Umstände führten jedoch dazu, dass man sich am Ende doch für die heimische Realschulturnhalle entschied. Mit der Unterstützung von Schulleiter Michael Damm konnte die Halle dreistellig bestuhlt werden und die Halle zu einem adäquaten Austragungsort hergerichtet werden.
Zwar ging die TSG Balingen als Tabellenerster aus der Staffelsaison 2023/2024 hervor, bekam es nun jedoch mit Mannschaften zu tun, welche vorwiegend dem Jahrgang 2004 und jünger angehörten. Die Balinger selbst liefen mit einer Altersspanne des Jahrgangs 2006 bis 2010 auf. Die männliche TSG traf in der Vorrunde auf den Meisterschaftsfavoriten des PSV Reutlingen und auf den nachgerückten VfL Stammheim. Im ersten Spiel gegen Reutlingen konnte man die dem Alter geschuldete körperliche Überlegenheit des Gegners schon vor dem ersten Ball ausmachen. Dennoch startete die TSG gut in das Spiel, indem sie ihre eigenen Ballaktionen ausspielen konnten und damit den PSV unter Druck setzten. Diese selbst machten im ersten Satz einige Fehler im Aufschlag und der Absprache, welche die Balinger weitestgehend vermeiden konnten. Die Bälle wurden vorwiegend am Netz entschieden, an welchem die Reutlinger in der Größe überlegen waren, die Balinger intelligentere Ballbewegungen hatten und den ersten Satz 25:23 für sich entscheiden konnten. Im zweiten Satz setzten beide Mannschaften weiter sehenswerte Akzente und schenkten sich nichts. Nach dem besseren Start der Balinger konnte Reutlingen mehr Angriffe abwehren und sich in der Crunchtime mit 29:27 in der vierten Verlängerung durchsetzen. Der Tie-Break brachte in der Folge eine 5:1-Führung durch die Aufschlagsserie von Außenangreifer Denys Kovalikov, welche die Eyach-Volleyballer nicht mehr aus der Hand gaben und sich am Ende mit 15:11 gegen den Favoriten im ersten Vorrundenspiel durchsetzen.
Im zweiten Spiel ging die TSG als Favorit ins Spiel, wechselte auf der Zuspielposition, über Diagonal und im Außenangriff. Das Team auf dem Platz harmonierte allerdings nicht immer und konnte sich so nur schwer vom Gegner absetzen. Erst nach der Auszeit erarbeitete man sich eine vier Punkte Vorsprung, welchen Stammheim beim Spielstand von 23:17 wieder zum 23:21 verringerte. Nach dem 25:22 Satzsieg kam Lion Gering wieder auf die Diagonalposition zurück, welcher sich aktuell im bestechender Form präsentiert. Auch hier griffen zu Beginn nicht alle Mechanismen, wenngleich Trainer Maximilian Pöltl im Satz zur Belastungssteuerung wechselte und das Team weiter die leichte Führung souverän verwaltete. Der 25:18 Punktestand in zweiten Satz bedeutete auch den Gruppensieg. Damit vermied man das Aufeinandertreffen mit der U20-Landesligamannschaft des TV-Rottenburg im Halbfinale.
Stattdessen spielte man gegen den VC Nagold, welcher als Gruppenzweiter aus der eigenen Staffel bekannt war. Schnell wollte das Team hier den Gegner unter Druck setzen und das Spielgeschehen übernehmen. Dadurch war es möglich den guten Block der Nagolder Mannschaft zu umgehen. Dies funktionierte prompt gut und man setzte sich mit einem Vierpunktevorsprung ab und konnte diesen ausbauen, ehe man in der Crunchtime erneut einige Punkte in der Differenz einbüßte (25:19). Für den zweiten Satz wechselten die Balinger nicht, was dem Spielverlauf guttat. Der Spielaufbau blieb sehr sauber, was eine Flexibilität in den Angriffsmöglichkeiten gestattete. Daher blieb die TSG auch immer länger in der eigenen Rotation und holte sich ungefährdet den 25:16 Satzsieg.
Im Finale stand man dann erneut dem PSV Reutlingen gegenüber, welcher überraschend im Halbfinale gegen den Favoriten aus Rottenburg im Tie-Break gewonnen hatte. Wie in der Vorrunde starteten die Balinger besser und konnten durch ein sauberes Aufbauspiel in der eigenen Hälfte mehr Akzente im Angriff setzen. Nach einer deutlichen 20:13 Führung unterliefen den Balingern in der Annahme einige Fehler, welche den Gegner zum 20:20 aufholen ließen. Da Reutlingen in dieser Phase bissiger agierte und am Ende auch noch Druck auf den Schiedsrichter ausübte, hatten sie am Ende mit 25:23 Punkten die Nase vorne. Auch der zweite Satz startete mit einem Schiedsrichterpunkt, welcher der TSG einen Hinterfeld-Läufer abpfiff. Reutlingen setzte sich in der Mitte des Satzes deutlich mit 21:13 Punkten ab. Die heimischen Balinger kämpften sich nochmals zu einem 19:25 heran, was jedoch nicht mehr für eine Sensation reichte.
Der PSV Reutlingen sicherte sich damit die Bezirksmeisterschaft und die TSG Balingen landet auf dem zweiten Platz. Mit einem 6:3 Satzverhältnis und 209:188 gespielten Bällen reicht es am Ende nicht für den obersten Treppchenplatz.
„Näher können Stolz und Enttäuschung nicht zusammenliegen. Wir kommen aus einer perfekten Staffel und wussten, dass wir mit Reutlingen und Rottenburg zwei bessere Gegner hatten. Dass wir das erste Spiel gegen Reutlingen gewinnen, ist der Spielfreude und Qualität unserer Mannschaft anzurechnen. Das Finale zu erreichen, war eine verdiente Leistung, aber keinesfalls selbstverständlich. Dieses wollten wir dann natürlich auch gewinnen, am Ende war Reutlingen dann doch die körperlich überlegenere Mannschaft. Wir wollen nicht über wenn-dann-Situationen sprechen und müssen trotz der verpassten Meisterschaft mit unserer Leistung mehr als zufrieden sein. Die Jungs haben heute unglaublich gekämpft und sehr agilen und spielfreudigen Volleyball präsentiert. Das war eine wirklich starke Vorstellung von uns. Im Vergleich zu den anderen Mannschaften können wir in dieser jungen Konstellation noch zwei weitere U20-Saisons bestreiten.“ (Maximilian Pöltl)
Für die TSG Balingen im Einsatz waren: Lion Gering, Chanawee Speidel, Maximilian Ness, Alexander Mayer, Leonard Wiesner, Vincent Tröger, Ole Klopfer, Philipp Orlowski, Simeon Damm, Denys Kovalikov, Adrian Wiesner, Lauro Ziegler, Mika Preuß, Felix Mayer