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Kaum zu glauben

Balinger "Reserveturnerinnen" Vizemeister der Oberliga

Vizemeister Oberliga 2018

Diese Erfolgsgeschichte muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Im Jahr 2011 schickte Cheftrainer Rudi Bareth erstmals seine Nachwuchsturnerinnen in der Kreisliga B, der niedrigsten Klasse im Ligasystem des Schwäbischen Turnerbundes an die Geräte. Was zunächst nur als „Beschäftigungstherapie“ gedacht war, entwickelte sich zunehmend zu einer wahren Erfolgsgeschichte, denn unaufhaltsam arbeiteten sich die Balinger Nachwuchsturnerinnen Jahr für Jahr über die Kreisliga A, Bezirksliga, Landesliga, Verbandsliga bis in die Oberliga ganz nach oben und sind nun nicht nur in der obersten Liga im STB angekommen, sondern haben mit dem Vizemeistertitel in der Oberliga der Vereinsgeschichte der TSG Turnabteilung ein weiteres Kapitel hinzugefügt.

Fürwahr belegt dieser neuerliche Erfolg der TSG-Turnerinnen, dass die Arbeit ihres Trainer- und Übungsleiterteams selbst auf Landesebene größte Anerkennung findet. Eine nüchterne Zahl kann dies am besten deutlich machen: Im Ligasystem der Turnerinnen buhlen im aktuellen Ligajahr 110 Mannschaften um die  Plätze an der Spitze. Die TSG Balingen 2 hat es geschafft, bis auf die Spvvg Holzgerlingen, die sich verdientermaßen die Oberligameisterschaft sicherte, alle hinter sich zu lassen.  

Mit einem sicheren Polster von 13 Tabellenpunkten als Tabellenzweiter und der Gewissheit im Rücken, mit dem Abstieg nichts mehr am Hut zu haben, konnten die Schützlinge von Rudi Bareth und Katja Bisinger beim alles entscheidenden dritten Aufeinandertreffen der Oberligisten in der Sporthalle in Ellhofen an die Geräte gehen. Auch im Rennen um die Vizemeisterschaft war die Ausgangslage günstig, denn es galt nur den TuS Metzingen, der drei Zähler zurücklag, in Schach zu halten. Aber trotzdem zeigten die Eyachstädterinnen gleich am Auftaktgerät, dem Sprung, Nerven und nachdem Lilly Wolf und Katharina Bisinger beide ihre Tsukaharas nicht sauber in den Stand bringen konnten, mussten Janine und Jessica Kern, sowie Lena Conzelmann die Kohlen aus dem Feuer holen und für Schadensbegrenzung sorgen. Das Gerätergebnis von 44,35 lag jedoch absolut nicht im Wunschbereich des Balinger Trainerteams, wohlwissend, dass gerade der Sprung das Paradegerät der Konkurrenz aus  Metzingen ist.

Ins Fahrwasser zurück fanden die Balingerinnen am Stufenbarren, an dem sie, wie schon in den Wettkämpfen zuvor, mit 36.45 ihre Möglichkeiten nahezu voll ausschöpften. Jessica Kern mit 9,7, Hannah Haizmann mit 8,6 und Lilly Wolf mit 8,75 legten den Grundstein und Lena Conzelmann, die einen Sahnetag an diesem Gerät erwischte, vervollständigte mit 9,4.

Auch am Schwebebalken war es erneut Lena Conzelmann, die zu glänzen wusste. Für ihre saubere Kür ohne Absteiger heimste sie mit 11,9 den höchsten Wert der Balingerinnen ein, aber auch Jessica Kern blieb fehlerfrei und stand ihr mit 11,75 nichts nach. Ihre Schwester Janine bewies mit 11,45 ebenfalls Steherqualitäten, wohingegen es für Lilly Wolf nicht ganz wunschgemäß verlief. Aber trotz Absteiger konnte sie zum Gerätergebnis von 45,05 noch 10,05 beisteuern.

Erstmals am Boden, dem Abschlussgerät, eingesetzt wurde die erst 12-jährige Chiara Meboldt. Dass ihr dieses Gerät zu liegen scheint, deutete sie erst letzte Woche beim Bezirks-Cup an. Und erneut gelang es ihr, den Ansprüchen des Kampfgerichtes zu entsprechen, denn mit 11,7 bekam sie den zweithöchsten Wert im Balinger Team zugesprochen. Getoppt wurde dieser Wert von Janine Kern, die für eine äußerst sehenswerte Kür nicht nur von den Wertungsrichterinnen mit 12,45 belohnt wurde, sondern sich von Cheftrainer Bareth ein Extralob abholen konnte. Vollkommen zurecht angesichts der Tatsache, dass seine Toppturnerin vor gerade einmal einem Jahr durch einen Achillessehnenriss vollkommen aus der Bahn geworfen worden war. Jessica Kern und Lilly Wolf komplettierten mit 11.35 und 10,75 das Bodenergebnis auf 46,25 und somit stand für die TSG Balingen 2 ein Endergebnis von 172,10 zu Buche.

Nur den absoluten Überflieger der Ligasaison 2018, die Spvvg Holzgerlingen (186,50) und die an diesem Tag stark verbesserte Reserve des SB Heidenheim (177,35) mussten die Balinger Mädchen an diesem Tag an sich vorbei lassen. In der Abschlusstabelle finden sie sich mit 19 Punkten an zweiter Stelle hinter den Holzgerlingerinnen ,die 24 Tabellenpunkte aufweisen, und dürfen sich Vizemeister der Oberliga nennen.

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