Alles andere als „nur Reserve“
Balingens Zweite überrascht beim Saisonauftakt der Oberliga
Als letzter Aufsteiger in die Oberliga, der höchsten Liga des schwäbischen Turnerbundes, gingen die Mädchen von Cheftrainer Rudi Bareth und Cotrainerin Katja Bisinger in der Besetzung Katharina Bisinger, Lena Conzelmann, Hannah Haizmann, Janine Kern, Jessica Kern, Lea Steimle und Lilly Wolf in ihren ersten Wettkampf der Ligasaison 2018, der in Meßstetten ausgetragen wurde.
Die Marschroute war durch das Trainerteam klar vorgegeben: „Wir stellen uns zunächst ganz hinten an und dann werden wir sehen, was nach vorne möglich ist. Und wie alle unsere erfolgreichen Jahre zuvor gilt unser Motto Zusammengezählt wird zum Schluss!“
Was dann am Schluss des Aufeinandertreffens der acht Riegen der Oberliga für die Balinger Mädchen zu Buche stand, bewahrheitete dieses Motto ein weiteres Mal. Ein fast schon sensationeller dritter Rang nimmt schon jetzt enormen Druck von der TSG-Truppe was die Sache Klassenerhalt betrifft. Sechs Tabellenpunkte bringen die Bareth- Mädchen diesem Unterfangen ein beträchtliches Stück näher.
Grundlage für die Platzierung hinter den dominierenden Riegen der Spvgg Holzgerlingen 2 und der Bundesligareserve des SB Heidenheim, war zum einen die Ausgeglichenheit innerhalb der Balinger Mannschaft, ebenso wie die Konstanz an allen vier Geräten. Lediglich am Sprung scheint noch ein gewisser Nachholbedarf zu sein.
Am Auftaktgerät, dem Boden, gelang es den Eyachstädterinnen, ihre eintrainierten, choreografisch anspruchsvollen Übungen nahezu fehlerfrei aufs Quadrat zu bringen. Den Spitzenwert im Team lieferte Lea Steimle mit 11,9, obwohl sie leichte Orientierungsschwierigkeiten blitzschnell überbrücken musste. Erfreulich wurde im Balinger Lager schon am ersten Gerät die Tatsache vermerkt, dass mit den Schwestern Janine und Jessica Kern zwei lange verletze Topturnerinnen den Sprung zurück ins Team geschafft haben.
Noch nicht ganz nach Wunsch gestaltete sich der Auftritt am Sprung. Hier scheint noch deutlich Luft nach oben zu sein, sollten die jungen Turnerinnen Lilly Wolf und Katharina Bisinger ihre Tsukaharas stabilisieren können. Erfreulicherweise gelang dies schon Lena Conzelmann, die diesen schwierigen Sprung erstmals im Wettkampf riskierte und stehen konnte.
Voll im Soll hingegen lag das Ergebnis am Stufenbarren. Angeführt von den Kernschwestern, die beide über neun Punkten lagen, brachte die TSG Truppe mit 35,15 ein Ergebnis zustande, mit dem sie sich im Mittelfeld der Konkurrenz wiederfand. Allerdings stehen die Zeichen auch hier auf Erhöhung der Ausgangswerte, indem derzeit im Training intensiv an Riesenfelgen und Fliegern gearbeitet wird. Sowie diese Elemente serienreif sind, sollen sie in die bisherigen Übungen eingebaut werden.
An ihren Kürübungen am Schwebebalken hingegen werden die Balinger Oberligaturnerinnen zunächst keine wesentlichen Veränderungen anstreben. Der Wettkampf zeigte, dass sie mit ihren Ausgangswerten sehr wohl in der Lage sind, hohe Endwerte zu erzielen. Mit ihrem Gesamtergebnis von 45,90, das das zweithöchste im Klassement war, stellte das Balinger Team dies nachhaltig unter Beweis, obwohl noch der eine oder andere Absteiger in die Wertung genommen werden musste.
Beruhigt werden die Balinger Oberligamädchen nun ihre nächsten Trainingseinheiten vor dem zweiten Aufeinandertreffen der Oberligisten am 15.04.2018 in Ingelfingen angehen können.