Rückstand gegen Nagold gedreht: Falcons gelingt die Revanche

Durch den siebten Saisonsieg bleiben die Kreisstädter in der Tabelle am Spitzenreiter Spvgg Mössingen dran. Doch der Sieg war hart erkämpft – und das, obwohl Nagold nur zu siebt nach Balingen gereist war.

Holpriger Start

Die Hausherren wollten den Gästen mit einer stabilen Defensive von Beginn an den Zahn ziehen, doch das gelang zunächst überhaupt nicht. Bis zum 10:5 lief es für die Falcons noch nach Plan, dann kam Nagold aber stärker auf. „Wir hatten Probleme mit der Mann-Mann-Verteidigung und Probleme bei Rebounding“, erklärt TSG-Spielertrainer Martin Scheuring. So kamen die Gäste zu einem 14:2-Lauf – und führten nach dem ersten Viertel mit 23:17.

Im zweiten Abschnitt wurde das Spiel ruppiger. Der Nagolder Alex Link kassierte in der 15. Minute ein technisches Foul. „Wir hatten im Angriff nicht die richtige Durchschlagskraft und in der Verteidigung waren wir zu schläfrig“, hadert Scheuring. „Beim Rebounding standen wir falsch und Nagold kam zu zweiten Wurfchancen.“ Dann kassierte Link in der 18. Minute allerdings ein unsportliches Foul und musste die Halle verlassen. Die Gäste hatten nur noch sechs Spieler zur Verfügung, gingen aber mit einem 41:34-Vorsprung in die Pause.

Dumancic läuft heiß

Bis zur 24 Minute führte Nagold mit 51:40. Scheuring stellte auf Zonen-Verteidigung um – mit Erfolg. Angetrieben von Forward Mislav Dumancic, der die Balinger mit schwierigen Dreiern im Spiel hielt – fünf an der Zahl im dritten Viertel –, kamen die Hausherren wieder heran. Dazu kam, dass Nagolds Topscorer Luis Goedel sein viertes und fünftes Foul kassierte und so zuschauen musste. Ab der 28. Minuten starteten die Falken einen 12:0-Lauf und gingen so mit einer 61:56-Führung in den Schlussabschnitt.

Die Gäste konnten nun nicht mehr wechseln. „Langsam wurde bei ihnen die Fitness bemerkbar“, berichtet Scheuring, „und wir konnten noch mal ein 8:0-Laufstarten.“ Viertel-übergreifend 20 Punkte in Serie sorgten für einen Zwischenstand von 69:56 für die Balinger nach 34 Minuten. Damit war die Partie entschieden. Am Ende brachten die Falcons einen 83:68-Heimsieg ins Ziel. Dumancic war mit 27 Zählern Topscorer der Partie. Der Forward verwandelte insgesamt sieben Dreipunktewürfe.

„Wir hatten nicht den besten Tag, das muss man zugeben“, resümiert der TSG-Coach, „aber wir haben einen ausgeglichenen Kader. Wenn ein bis zwei Spieler einen schlechten Tag haben, springen halt andere ein. Die Teamchemie stimmt, der Sieg war schwer erarbeitet. Es hat uns auch geholfen, dass bei Nagold zwei Spieler ausgefoult haben. Aber im Hinspiel hatten wir ebenfalls vier Spieler mit fünf Fouls – manchmal spielt auch Karma mit.“

In der Kreisliga-Tabelle festigten die Balinger damit den zweiten Tabellenplatz. Genau wie der Primus aus Mössingen haben die Falken 14 Punkte auf dem Konto – aber ein Spiel mehr absolviert. Der VfL Herrenberg (10 Zähler) und Nagold (8) folgen nun mit einigem Abstand auf das Spitzenduo, das am letzten Spieltag der Saison am 23. April aufeinandertrifft. Sollten sich beide Mannschaften bis dahin schadlos halten, würde es in der finalen Partie also um die Meisterschaft gehen. Da die Balinger das erste Duell mit Mössingen verloren haben, bedürfte es dann einer weiteren Revanche, um den Titel einzufahren. Zuvor muss die Scheuring-Truppe allerdings die Pflichtaufgaben erledigen. Am kommenden Wochenende sind die Kreisstädter spielfrei, am 3. Februar geht es dann mit dem Gastspiel beim TV Derendingen 5 weiter. Der rangiert auf dem vorletzten Platz der Kreisliga-Tabelle, hat aber immerhin schon drei Siege eingefahren. Dennoch wollen die Falcons den 64:44-Hinspielsieg wiederholen.

Bericht Daniel Drach / ZAK 25.01.23